Perlen Packaging migriert auf SAP S/4HANA

Auch dank des strukturierten Vorgehens konnte das Projekt innerhalb von sieben Monaten abgeschlossen werden. „Ein Projekt von dieser Komplexität so schnell und reibungslos umzusetzen, verdient großen Respekt“, lobt René Kuhn, Head of IT bei Perlen Packaging, den langjährigen IT-Partner T.Con GmbH aus Plattling, der auch mit dieser Umstellung beauftragt worden war. Bevor Perlen auf SAP gewechselt war, kam dort das branchenspezifische PPS-System PP-Mate von Meinikat auf der AS/400 zum Einsatz.

Die Inbetriebnahme von S/4 Hana im April war für Perlen Packaging, einen international tätigen Hersteller pharmazeutischer Blisterfolien, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum digitalen Unternehmen. Dazu bietet die ERP-Suite Funktionen für die Integration, die Verarbeitung und die Analyse von Massendaten – Stichwort Big Data – sowie für Prognosen und Simulationen.

Ein schlankes Datenmodell

Geschäftsfunktionen nach dem Principle-of-One-Konzept, ein schlankes Datenmodell und in den ERP-Kern zurückgeholte Funktionen, wie etwa aus der SAP-Industrielösung für „Discrete Industries & Mill Products“ (DIMP), vereinfachen die Prozesse. Intuitive SAP-Fiori-Oberflächen bieten eine zeitgemäße „User Experience“ und erlauben den Echtzeitzugriff auf Daten, Kennzahlen und Prozesse – am Desktop oder mobil per Smartphone oder Tablet.

Im Finanzwesen nutzt Perlen Packaging S/4 Hana. Die ERP-Suite hebt hier die Trennung zwischen Controlling und Rechnungslegung auf, da alle Finanzdaten in einem Repository zentral abgelegt sind und auf der Ebene von Einzelposten verarbeitet werden. Auch das Zusammenspiel von S/4 Hana mit dem 2011 eingeführten Manufacturing-Execution-System Cat Suite aus dem Hause T.Con klappt bereits. Das MES ist, jeweils lokal, auf eigenen Servern installiert.

Für die Umstellung nahmen die Experten von T.Con als Erstes eine Systemtrennung vor, da Perlen Packaging und die Perlen Papier AG, eine weitere CPH-Tochter, das vorhandene SAP-System gemeinsam nutzten. Parallel dazu bauten sie eine sichere Sandbox-Umgebung mit einer Systemkopie des bis dahin eingesetzten SAP-Systems auf.

Hier ließen sich abgekoppelt vom laufenden Betrieb die nötigen Vorarbeiten erledigen: der Abgleich der Systemeinstellungen gegen die „S/4 Hana Simplification List“, die Analyse zum Anpassungsbedarf der ABAP-Eigenentwicklungen, die Konzeption von S/4 Hana Finance oder die Migration von Debitoren und Kreditoren auf den Geschäftspartner.

Upgrade und Wechsel auf Hana in einem Rutsch

Dank des „Software Update Managers“ (SUM) erfolgten das Upgrade auf S/4 Hana 1709 und der Wechsel auf die Hana-Datenbank in einem Rutsch. Nach Abschluss der Sandbox-Phase führten die Berater dann Zug um Zug die Systemkonversion für das Entwicklungs-, das Qualitätssicherungs- und das Produktivsystem durch.

Nach dem Go-Live konnten die Anwender an den Standorten in der Schweiz, in Deutschland, in China und den USA direkt auf S/4 Hana weiterarbeiten. Dank der Offlinefähigkeit der MES Cat Suite gab es in der Produktion und in der Logistik keinen Stillstand. Kuhn zieht das Unternehmen nun gerüstet für weiteres Wachstum und die digitale Transformation mit ihren Herausforderungen: „Die Applikationssuite bildet einen wichtigen Baustein für eine Smart Factory nach dem Konzept von Industrie 4.0 und für Innovationsprojekte in Bezug auf digitale Geschäftsprozesse und -modelle.“

Über Perlen Packaging

Das 1954 gegründete Unternehmen Perlen Packaging stellt pro Jahr mehr als 30.000 Tonnen Blisterfolien her und erzielte 2017 mit 370 Beschäftigten einen Umsatz von 140 Millionen Schweizer Franken. Produziert wird an den Standorten in der Schweiz (Perlen Converting AG in Perlen), in Deutschland (ac-Folien GmbH in Müllheim), in den USA (Perlen Converting LLC in Whippany), in China (Perlen Packaging in Suzhou und in Wujiang) sowie in Brasilien (Perlen Packaging Ltda. in Anápolis).

Beitrag erschienen in DV Dialog 2018